Die Corona-Krise und der böse Wolf

g d69cc9bd-0e74-4267-9945-55fee953de4bIch habe ja Glück: Garten, Pferde am Haus und fühle mich nicht ganz so eingesperrt. Auch Sozialkontakte gibt es noch, denn die Pferde müssen versorgt werden, wozu auch Hufpflege und Ostheopathie gehört: Zwei Leute, ein Pferd ist erlaubt und da ist auch Zeit zu quatschen, da merkt man die Corona-Krise nicht so sehr. Über die Krise sind wir uns einig: Die Ostheopathin und Heilpraktikern hat schon viele Virus-Erkrankungen bei Pferden über kontrolliertes Fieber in den Griff bekommen und das für die Genesung wichtige Vitamin-D-3 bekommen wir Pferdeleute ja auch, weil wir viel Zeit in der Sonne verbringen. Dazu hat mir die Heilpraktikerin meiner Pferde ein Video empfohlen – für Menschen:

Manchmal ist ja gar nicht das Virus das Problem, sondern das Zuviel an Behandlung, z.B. die so beliebten fiebersenkenden Mittel, da ein Virus ab 40 Grad eingeht.

Abgesehen davon ärgern wir uns über die Regierung, die am Anfang so gar nichts gemacht hat, außer Fluggästen aus dem Ausland ihre Adresse abzuluchsen und dann in den Maßnahmen derart überschießt, dass sowohl Grundgesetz als auch Bundesrat außer Kraft gesetzt werden. Ob das angemessen ist oder nicht: Dazu gibt es verschiedene Meinungen, so dass ich die, die gerade weniger Mainstream sind auf www.12oaks-ranch.de/blog/ sammle. Aber heute möchte ich schreiben, was die Wolfsdiskussion mit der Corona-Diskussion gemeinsam hat. Das ist vor allem die Angst und wer Angst oder gar Todesangst hat, kann nicht klar denken und trifft Fehlentscheidungen.

Flughund Quadrat

Kein Wolf, aber Ururururenkel 😉

Als zwei Tage nach der Ostheopathin die Hufpflegerin kam, ergingen wir uns auch über die Nähe der Politik (inkl. der Bundesbehörde Robert-Koch-Institut und der WHO) zu Pharmakonzernen und landeten vom Hölzchen zum Stöckchen beim Wolf – und da war es vorbei mit der Einigkeit. Meine Hufpflegerin findet, dass das nicht funktionieren kann mit Wölfen in dicht besiedelten Regionen und wir wichtigere Themen bearbeiten müssten, wie z.B. das Bienensterben. Ich hielt dagegen, dass wir Menschen einfach nicht das ethische Recht haben, eine ganze Art auszurotten. Die Welt gehört nicht dem Menschen. Wenn Position A gegen Position B steht, denken wir oft schwarz und weiß und vergessen die Grauzonen und Kompromisse. Doch auch, wenn es vielleicht nicht so ohne Weiteres umsetzbar ist, waren wir uns schnell einig, dass der Wolf in einem ausreichend großen Reservat ja auch hierzulande überleben könnte, wenn dort die Rehe nicht von Jägern bejagt werden.

Ich finde, dass ist auch der springende Punkt bei der Corona-Diskussion, denn zwischen dem So-gut-wie-nichts-Tun der Regierung, als die Fluggäste aus Flugzeugen ausstiegen, die z.B. aus China kamen und dem Überschießen der Maßnahmen unter denen zumindest die leiden, die weder Haus noch Hof noch Garten haben, gibt es auch Grauzonen. Wenn wir die diskutieren, sind wir Bürger keineswegs angehalten, die Lösung auf dem Silbertablett zu präsentieren. Wir dürfen unsere kritische Meinung auch sagen, wenn wir keine Lösung wissen – wie beim Wolf. Beim Corona-Virus fehlt uns vielleicht an irgendeiner Stelle die Qualifikation. Trotzdem sollten wir das Thema kontrovers diskutieren, uns streiten und verschiedene Meinungen zu einem Thema hören. Genau das, was im Moment am Meisten in die Hose geht, denn, was es nie zuvor gab: Auf einmal gibt es richtige und falsche Meinungen.

Die Meinung der Regierung ist omnipräsent, wird von den öffentlich-rechtlichen Medien Tag für Tag in endlosen Schleifen wiedergekäut, ohne das auch einmal die Gegenseite gehört wird. Dabei ist gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk angehalten ausgewogen zu berichten. Die Presse hat eine Kontrollfunktion und gilt als vierte Gewalt im Staat. Möglicherweise wähnt man bei ARD und ZDF die Existenz in Gefahr und traut sich nicht – wie z.B. beim Magazin Spiegel – so viele Sichtweisen wie möglich zu Wort kommen zu lassen. Man kann hier nur vermuten – ist das jetzt schon eine Verschwörungstheorie?

Da manche Experten – sogar Ärzte und Virologen – in den offiziellen Medien kaum Gehör finden, finden sie ihre eigenen Kanäle, um ihre fachliche Meinung an den Mann zu bringen: Youtube. Aber auch da ist die Regierungsmeinung omnipräsent: Es ploppt was auf, es ist fast unter jedem Video: Einseitige Informationen zum Corona-Virus. Noch einseitiger wird es dadurch, dass Youtube Videos löscht wegen angeblicher Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen. Denn wenn die Videos an anderer Stelle als Reupload erscheinen, kann man den Verstoß beim besten Willen nicht finden. Geht es vielleicht bei diesen Löschungen, um die kürzlich durchgesetzte Maßgabe der Regierung gegen Fake-News (und Verschwörungstheorien)? Geht gar nicht, finde ich und habe dazu eine Satire im Horsemanship-Blog geschrieben.

Was hat der Corona-Virus mit den Pferdeprofis am (Alu-)Hut

In meinen Enthüllungsromanen „Die Pferdemafia – zwischen Pferdeprofis & Mustang Makeover“ und „Tod eines Pferdes“ zitiere ich öfter mal Heinrich Heine:

Cover Pfister Buch neuDort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende Menschen.“ Heute brennt nichts mehr: Es wird einfach gelöscht. Dabei lebt eine Demokratie vom Diskurs. Nur der Diskurs kann, wenn man sich über A und B die Köpfe heiß debattiert, zum Kompromiss C führen: Zu der Lösung, auf die bisher noch keiner gekommen ist. In diesem Fall Testungen nach dem Zufallsprinzip und Korrektur der Fallzahlen, die sowohl in Italien als auch in Deutschland einige Parameter ausgelassen haben, die notwendig sind, um eine seriöse Interpretation zu ermöglichen, was ich in diesem Video besprechen (oder besprechen lasse, weil ich möchte, dass auch diese Stimmen gehört werden wegens Diskurs und so):

Wir brauchen Fake-News und Verschwörungstheorien, weil es ja sonst irgendwo jemanden gibt, der aussortiert und darüber entscheidet, was ist Fake und was ist wahr und dann wird es zum Drahtseilakt und ein Mißbrauch wird verführerisch leicht. Eine Alternative zum Löschen von Fake-News oder angeblichen Verschwörungstheorien lautet: Bildung. Denn damit werden Kinder zu mündigen (und hoffentlich kritischen) Bürgern und sind dann selbst in der Lage Fake-News von seriösen News zu unterscheiden und ja manchmal kommen die Fake-News – oder nennen wir sie unvollständige, weil einseitige Berichterstattung – ja auch aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber auch das macht nichts, denn was Fake ist und was nicht, stellt sich im Diskurs heraus – in der öffentlichen Diskussion, wo Meinung neben Meinung steht.

DownloadEtwas, was auch in meinem Buch „Die Pferdemafia“ ein wichtiges Thema ist: Meinungsfreiheit, Grenzen der Meinungsfreiheit und das Versagen der (Pferdefach-)presse.

Und wenn wir die leben, vielleicht kommt uns ja irgendwann auch die rettende Idee zum Thema Wolf – der Vorfahr unseres Hundes.

Dieser Blog war eigentlich ursprünglich mal ein politischer Blog, aber weil ich nicht dazu kam regelmäßig über Politik zu schreiben und ich seit Oktober auch Hundetrainerin bin, habe ich ihn umfunktioniert: Heute ist er noch einmal beides. Eine Übersicht über Hundethemen ist HIER zu finden.

 

 

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